Zum Jahreswechsel liest und sieht man traditionellerweise ja viele Rückblicke, manche sehr ausführlich, manche 'nur' in Bildern. Auch ich habe meist ab Mitte November das Bedürfnis, zu sehen, wo ich stehe, was ich gesehen und gelernt habe, was mir das Jahr so gebracht hat.
Meist beginne ich damit, ein, zwei Adjektive zu suchen, die das Jahr zusammenfassen, oder zumindest die Richtung zeigen. Und obwohl ich für dieses Jahr mehrere Ansätze gemacht habe, kamen mir für 2016 in erster Linie Worte wie 'bitter', 'müde', ' kraftzehrend' in den Sinn.
Alles sehr passend - ok. Aber irgendwie nix, was ich gerne noch vertiefen möchte...
Auch wenn diese Adjektive in erster Linie aus meinem beruflichen Leben kommen, haben sie, oder besser wohl, die Gefühle und Erfahrungen, die zu diesen Adjektiven als Essenz geführt haben, natürlich auch Auswirkungen auf mein privates Leben. Die Kraft, die ich aufwenden musste, mich immer wieder auf die Themen und Gespräche vorzubereiten und den Ärger, die Sorgen und den Druck wieder loszuwerden, fehlte und fehlt mir oft sehr spürbar für mein restliches Leben, für meine Familie, für Freunde und natürlich auch für die Fotografie.
Nicht dass dieses 2016 mein privates Leben nicht auch ziemlich erschüttert hat, da gab es doch auch wieder einige Abschiede und genug Drama für mindestens eine Netflix-Serie 😜, aber bis auf die letzte Jahreswoche fühlte ich mich zumindest als Katrin einigermaßen in meiner Mitte.
Um es kurz zu machen: für 2016 verzichte ich lieber auf einen Rückblick (wer weiss, vielleicht will ich ja doch noch Filmrechte oder sowas verkaufen...)
Als kwerfeldein dann nach dem/meinem wichtigsten Bild aus 2016 fragte, war auch ein kleiner Ersatz für einen ausführlichen Rückblick gefunden. Einmal hab ich ja gerade meinen Kalender zusammengestellt, in dem ich Freunden und Familie eine Art fotografischen Rückblick auf mein letztes Jahr gebe, daher hatte ich auch einen ganz guten Überblick, was da an Bildern zusammengekommen war.
Und in diesem ganzen Mix aus Enttäuschungen und Müdigkeiten aus diesem letzten Jahr habe ich mit diesem Bild doch einen ganz besonderen Moment gefunden, den ich hier gerne noch einmal zeigen möchte (und auch mir noch einmal vor Augen führe 😉), dieses Bild aus der Ehrbachklamm war mein wichtigstes Bild 2016.
Nicht weil es das 'beste' Bild aus 2016 wäre - es ist nicht mal in den Kalender gekommen 🙃
- sondern weil diese Wanderung mir gezeigt hat, was ich kann. Was ich mir zutrauen kann. Dass ich mir vertrauen kann, dass mein Bauch ganz genau weiss, was geht, und was nicht - auch wenn der Kopf immer wieder denselbigen ob der Unvernunft schüttelt - das war eben keine Unvernunft, dort durch das Hochwasser weiterzugehen, ich war zwar ganz sicher an der Grenze meiner Belastbarkeit - aber auf der Richtigen Seite.
Für 2017 werde ich viel Vertrauen ins Leben und in meine Entscheidungen brauchen, schön, dass ich auch ein Bild aus einem Abenteuer habe (und es damit auch immer vor Augen haben kann), dass das schon einmal gut geklappt hat und meine Entscheidung gut und richtig war - auch wenn es von außen vielleicht nicht so ausgesehen haben mag.
An dieser Stelle auch vielen Dank für diese Idee von kwerfeldein, dieses Bild ist nicht nur mein wichtigstes aus 2016 sondern wird auch sozusagen mein Motto für 2017!