Stepanini hat auf ihrem Blog einen Namen für dieses Phänomen gefunden, das meine Umgebung schon mit Grinsen und Stirnrunzeln quittiert - und oft auch mit Kopfschütteln ... wie tröstlich, dass das auch jemand anderes kennt ;-).
Ihr Post ist lesenswert und trifft meinen Zustand sehr genau. Damit das jetzt nicht so ganz theoretisch bleibt, zitiere ich ein bisschen:
Stepanini schreibt:
Manchmal vergesse ich auch heute noch, was alles nicht geht. Sage zu schnell Ja aus einem Impuls heraus. Denke nicht nach und schon gar nicht an die Folgen. Wird schon nicht so schwer sein. „Du stellst Dir immer alles so einfach vor“, brach es einmal bei einem vorwurfsvoll im Streit mir gegenüber heraus. Ein Anklagepunkte, der mich nicht traf, sondern im Gegenteil sogar etwas stolz macht. Ich neige nicht zur Selbstüberschätzung, aber zur Sachunterschätzung, habe ich es im Rückblick diagnostiziert. Es gibt schlimmere Charakterfehler.
Natürlich hat das Erwachsensein auch bei mir Spuren hinterlassen. Dann fange ich an zu überlegen, warum und wie genau das gehen soll und was da alles dranhängt, was alles zu beachten ist, warum es nicht klappen könnte und eventuell sehr schwierig wird. Oft fange ich dann gar nicht erst an.
Aber manchmal. Manchmal mache ich auch einfach.
So wie früher. Und so wie früher finden sich Mitstreiter. Dann verfluche ich mich natürlich zwischendrin, weil das zuviel ist, weil das doch nicht sein musste. Ich verfluche mich allerdings selten im Nachhinein. Ich frage mich währenddessen, was ich mir eigentlich dabei gedacht habe. Nichts ist die ehrliche Antwort. Und das ist gut so.
Man kann mehr machen, wenn man weniger denkt.
Gelernt in jungen Jahren in der Kleinstadt..
Die letzte aktuelle Sachunterschätzung war der portugiesisch-spanische Abenteuer-Trip, denn eigentlich musste ich ja auch die Ausstellung fertigmachen, hängen, und und und... Ich bin mittlerweile heil und gesund und mit einem Strahlen im Gesicht wiedergekommen - bis an den Rand gefüllt mit Eindrücken, Bildern, Stimmungen, Gefühlen, wunderbaren Gesprächen, interessanten Begegnungen - das war ein echtes Abenteurer! Und es geht auch gleich wieder weiter 😜 und auch in den nächsten Wochen bleibt das Tempo erst einmal so hoch.
Daher ist es im Moment auch ein wenig ruhiger hier, auf dem Blog, meine Sachunterschätzung führt dazu, dass ich zur Zeit wirklich viele große und kleine Abenteuer und Projekte erlebe und super viel unterwegs bin - aber der Rest schlicht und einfach liegen bleibt.
Zur Zeit bin ich wohl eher in der aufnehmenden oder auch neudeutsch 'In-Put'- Phase des kreativen Prozesses - zum verarbeitenden und zusammenfügenden Teil komme ich gerade gar nicht. So ein bisschen käme mir ein kalter und dunkler Winter nicht ganz unrecht, in dem ich dann all die Bilder und Ideen auch umsetzten kann, die mir jetzt im Kopf herumschwirren.
Und darum ist hier auch gleich wieder Schluss - ich muss weiter...