Schon am ersten Januar eines neuen Jahres wird der letzte Sonntag im April in meinem Kalender dick umrandet, denn da ist der World Wide Pinhole Day. Dies ist ein Aufruf an die Lochkamerafotograf*innen in der weiten Welt, an diesem Tag ein Bild mit der Lochkamera zu machen und wenn man mag, auf der Webseite des WWPD einzustellen. Zu sehen sind alle Einreichungen dann in einer Galerie, die man nach Ort, Name der Fotograf*in oder Fotogruppe filtern kann.
Natürlich kann man ganz unterschiedlicher Meinung sein, wie viel Sinn so ein Tag macht und ob es nicht besser wäre, das ganze Jahr an seiner Fotografie zu arbeiten … klar, in einem idealen Leben wäre das sicher besser als nur an diesem einen Tag eine Kamera in die Hand zu nehmen (um mal auf die andere Seite des Extrems zu springen).
Aber ein ideales Leben gibt es wahrscheinlich relativ selten und gerade jetzt, in diesen pandemischen Zeiten ist es sicher noch ein wenig schwieriger so ganz ideal zu leben 😉.
Daher bin ich immer wieder ganz froh, dass es unter dem Jahr so einige kleine Anstupser gibt, die die Idee, die (Loch-)Kamera mal wieder auszupacken, unterstützen - und dann auch gleich mit einem feststehenden Termin - perfekt für mich.
Dieses Jahr habe ich auch bei meinen Fotokolleg*innen unter anderem aus der Schwarz-Weiß-AG angefragt, ob nicht jemand Lust hat, dabei zu sein - und wir hier sozusagen einen kleinen Mini-Ableger des WWPD für uns veranstalten.
Unter den zu diesem Zeitpunkt ja noch ziemlich strengen Ausgangsbeschränkungen (triftiger Grund zum Wohnung verlassen etc….) wollte ich gerne in der Nähe bleiben. Aber natürlich fiel mir erstmal GARNIX ein, was mich hier in der Nähe fotografisch interessieren würde, das ist echt ein bisschen ein Kreuz, dass man so schnell blind wird für die tägliche und vertraute Umgebung, also blind auch im Hirn irgendwie.
Der Herzensmann hat dann einen Abend von einer seiner Rad-Touren erzählt, die am adidas-Campus vorbeiführte - und damit war dann auch das Ziel dieses WW Pinhole Day auf einmal klar 💡.
Hier also ein paar gelöchelte Impressionen vom adidas-Campus.
Für mich ziemlich ungewöhnlich ist der Farbfilm - aber was wenn nicht ungewöhnlich sind diese Zeiten? 🙃
Das ist der Metropolis von Lomography, den ich bei einer Kickstarter-Aktion mit unterstützt habe und der nun schon eine geraume Wiele bei mir herumliegt und auf sein Debut gewartet hat . Als ‘Lochkamerafilm’ gefällt er mir richtig gut, auch weil er eine ziemlich großen Empfindlichkeitsbreite hat (man kann ihn offiziell von ISO 100 bis 400 belichten, daher habe ich angenommen, dass man ihn auch ganz gut ‘pullen und pushen’ kann, etwas was bei den Lochkameras ein echter Vorteil ist) - ich werde ihn sicher auch bei der nächsten Runde mit der ONDU dabeihaben.
Aber auch für die Holga wäre er sicher was 😂.
Ich hab mich natürlich sehr gefreut, dass sich auch ein paar Fotofreunde haben anstecken lassen und mir ihre Bilder zugeschickt haben. Ich habe mich bei mehreren Einsendungen auf drei Bilder pro Fotografin beschränkt (das *in ist irgendwie gar nicht notwendig, fällt mir gerade auf, da alle hier gezeigten Bilder von Männern gemacht wurden… ladies - wo seid ihr denn eigentlich??? Aber als Hoffnung/Offenheit/Möglichkeit lasse ich das jetzt mal drin.)
An dieser Stelle allen Zusendern ganz ganz herzlichen Dank, wie so oft ist es wunderbar und inspirierend, Eure Bilder zu sehen und zeigen zu dürfen!
Hier kommen ihre Beiträge (in alphabetischer Reihenfolge der Fotografen) zum World-Wide-Pinhole-Day unter Pandemie-Bedingungen:
Den Anfang macht Günter Derleth - Fundstück 1
Manfred Dick-Kreuzer
Christoph Fischer
Rüdiger Horeis - Selbstporträt
Andreas Perlick
Ralf Sänger - Ungleiches Baumpärchen
Peter Seufert - Fotowalk
Jürgen Wienk - Espresso beim Italiener
Dann gab es noch ein paar Zusendungen von Pinholes, die nicht am WWPD aufgenommen worden sind. Diese starten hier also sozusagen außer Konkurrenz 😊
Martin Metzger - Jellyfish
Josef Kollarz-Lakenbacher