Spaziergänge mit der Kamera - unterwegs mit dem Lensbaby Trio28

Dieses neue Objektiv von Lensbaby bietet drei der klassischen Lensbaby-Optiken in einem Body, die Sweet, die Twist und die Velvet-Optik mit einer festen Blende von 3,5, die Brennweite ist 28mm. Fokussiert wird auf Sicht - und manuell.
Die Optiken lassen sich durch ein einfaches Verdrehen schnell und unkompliziert wechseln, so dass man das Objektiv an sich nicht abnehmen muss.
Es wurde speziell für spiegellose Kameras entwickelt und man bekommt es für Sony E, Micro 4/3 und natürlich auch die Fuji X 😊.

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Ich bin ein ganz alteingesessener Lensbaby-Fan und war ganz besonders an dem Effekt des Twist-Objektives interessiert, da dies angeblich  das Bokeh und den besonderen Verzerrungseffekt der alten (und neuen) Petzval-Linsen nachempfinden soll, den sogenannten Swirl.
Das Sweet habe ich für die Nikon und für manche Projekte finde ich es einfach ganz wunderbar, auch wenn der Effekt (mir) dann doch schnell langweilig zu werden droht - von dem Velvet habe ich schon ein paar ziemlich begeisterte Kritiken gelesen - vor allem bei Valérie Jardin - war aber doch eher skeptisch, ob ich mit dem den Weichzeichner-Effekt so wirklich gut warm werde.
Aber, um mit Meatloaf zu sprechen: 'Two out of three ain't bad' ... und in einem kurzen Anfall von GAS (Gear Aquisition Syndome - bei mir ganz offensichtlich nicht wirklich heilbar 😇) ist mir dieses Trio dann auch sozusagen in die Fototasche gesprungen. Man kann es mittlerweile bei einigen Anbietern ganz gut online bestellen, unter anderem auch hier im Lensbaby-Shop oder bei Amazon.

Letzte Woche habe ich einen kleinen Spaziergang durch den Schlossgarten genutzt, um die drei Linsen des Lensbaby Trio28 im direkten Vergleich zu nutzen. 
Die Bilder sind alle direkt aus der Kamera, also nicht nachbearbeitet, auch wenn das manchen Bildern ganz gut bekommen wäre... Die Reihenfolge ist immer Sweet - Twist - Velvet.
'Klick macht groß' - die Bildern öffnen sich in einer Lightbox, damit man sie genauer betrachten kann.

Mein Fazit:
Das Handling ist sagenhaft einfach, und man hat auf einen Happs drei Effektlinsen zur Verfügung.

Bei der Sweet-Optik bleibt mein Gefühl, dass dieser Effekt manchmal einfach wunderbar passt aber nach wie vor auch schnell langweilig werden kann. Bei Landschaftsaufnahmen und zentralen Motiven gefällt mir der Effekt am Besten, für größere Bildstecken werde ich das aber wohl eher nicht einsetzen.

Die Twist-Geschichte mag ich richtig gern. Der Swirl kommt zwar nicht ganz so gut, wie bei einer echten Petzval oder ähnlichen Kalibern, aber es bringt doch Bewegung in den Hintergrund (vor allem wenn er fein strukturiert und in deutlicher Entfernung zum Vordergrund ist), die Verteilung von Schärfe und Unschärfe ist nicht so 'laut' wie bei der Sweet und passt daher zu mehr Motiven - eher unaufdringlich aber trotzdem wirkungsvoll - daher mein erklärter Favorit.

Von den Einsatzmöglichkeiten der Velvet-Optik bin ich nach wie vor nicht wirklich überzeugt - ich habe bei dieser Serie kein Motiv gefunden, das von der Unschärfe wirklich profitiert hätte, bei einigen war es auch nicht wirklich schädlich - aber da muss ich wohl noch ein wenig nach der richtigen Idee suchen.

Ich denke von der Twist-Optik werdet Ihr in Zukunft sicher noch mehr zu sehen bekommen 😊 da das Petzval mit den Steckblenden und dem Rädchen zum Fokussieren und auch von der Größe und vom Gewicht (680 Gramm) her nicht so ohne weiteres in der Fototasche dabei sein wird, wie das Trio28 (139 Gramm!).